30.09.08
Die Regierung
hat schön abgewartet bis die Bayernwahl vorbei war, um dann
mit der Katastrophenmeldung um die geplante Finanzunterstützung
für die Hypo Real Estate an die Öffentlichkeit zu gehen.
Auch die relativ klaren Pläne zur angeblich nötigen Stützungssumme
von 35 Milliarden Euro, davon 27 Milliarden als Bürgschaft
vom Steuerzahler, lassen eindeutig den Schluss zu, dass man hier
extra bis nach der Wahl warten wollte.
Die Banker und
Regierungspolitiker stellen den Schritt natürlich als unbedingt
nötig hin, weil dadurch der Schaden begrenzt werden könne.
Anderenfalls, genauso hat man es auch zur Rechtfertigung des US-amerikanischen
Rettungspakets schon gehört, seien Arbeitsplätze in Gefahr.
Die Bevölkerung steht dem natürlich völlig hilflos
gegenüber. Viel zu umfangreich und verworren sind die Zusammenhänge,
um überprüfen zu können, ob die Einschätzung
der hohen Herren wirklich stimmt, oder ob hier nur abermals die
Belange der Besserverdienenden gestützt werden sollen.
Es kann genauso gut sein, dass ein Zusammenbruch, weil der Staat
die Hilfe nicht gewähren würde, den Zockern und den Anbiederern
an das große Geld und die geldwirtschaftliche Macht, großen
Schaden brächte, die breite Masse der Bevölkerung aber
mit geringem Schaden davon kommen lassen würde.
Eins steht jedenfalls
fest: Die Personen an den wirtschaftlichen und politischen Schalthebeln
haben genauso wenig Ahnung davon, was denn jetzt zu tun ist, um
wirklich langfristig die beste Lösungsmöglichkeit zu finden.
Noch im März dieses Jahres hat der bestbezahlte deutsche Banker,
Josef Ackermann von der Deutschen Bank behauptet, die Krise sei
weitgehend bewältigt (siehe Beitrag vom 23.03.08). Die Realität
sagte aber genau das Gegenteil, Ackermann, im Prinzip für den
angeblichen Durchblick bezahlt, hat also selbst überhaupt keine
Ahnung von den Geschehnissen. Oder aber er wird von bloßem
Wunschdenken geleitet, was nicht weniger schlimm wäre.
Umso mehr müssten die Deutschen sich jetzt vor allen sonstigen
Statements in diese Richtung in Acht nehmen, etwa vor dem Finanzminister
Steinbrück, der es immer wieder schafft, den größten
Blödsinn mit einer unerschütterlich selbstbewussten Mine
und Betonung abzugeben. Hinter seiner Fassade, die Zuversicht und
Kompetenz vorspiegeln will, ist Steinbrück auch nur ein jämmerlich
ahnungsloses, wenn auch hochbezahltes, Würstchen.
Ja gerade wegen seiner so falschen Art ist er, ebenso wie das Ganze
hinter ihm stehende Konsortium aus Regierungspolitikern, eine ernste
Gefahr für die Zukunft unseres Landes.
Wir sollten weder
die Bankrotteure unterstützen, noch weiter abwarten.
Wir sollten das faul gewordene Körperteil unseres Gesellschaftskörpers
sorgfältig amputieren und dabei alle Verbindungen an den richtigen
Stellen durchtrennen, so dass der Körper nicht weiter infiziert
werden kann.
Wir sollten bei der Finanzmarktkrise klar unterscheiden zwischen
Verlusten für die Breite Masse und jenen für einige wenige
mittels Geldgeschäften reich gewordene Personen und Unternehmen.
Die Interessen Letzterer sollten wir gnadenlos in den Abfall werfen.
So kann der Rest am ehesten gesunden und wird schließlich
erkennen, dass das Abgetrennte gar nicht lebensnotwendig war, ja
dass es sogar hinderlich für die nachhaltigen Belange der Menschengemeinschaft
gewesen ist.
Aber gerade vor
dieser Erkenntnis haben die Machthaber wohl am meisten Angst und
halten uns in Angst, damit wir uns nicht wehren wollen.
29.09.08
Die CSU hat nun
auch ihre längst fällige Herabstufung bekommen.
Statt eines Kommentars heute der Hinweis
auf einen Text, mit einer sehr ungewöhnlichen Sicht der
Bayrischen Verhältnisse, gesehen vom Schriftsteller Maximilian
Steinbeis und kürzlich erschienen als Politisches Feuilleton
auf Dradio.
Bemerkung des Redakteurs der Sendung damals: "So haben wir
das ja noch nie gesehen."
27.09. und 28.09 Kurzurlaub
der Blogredaktion
26.09.08
Jetzt ist auch
die größte amerikanische Sparkasse zusammengebrochen.
Auch das Institut Washington Mutual, das sich "Freund der Familie"
nannte hatte sich in den letzten Jahren dummerweise in den schlüpfrigen
Sumpf des Hypothekengeschäfts gewagt.
In den USA
können sich die hochkarätigen Zirkel derzeit zu dem
sogenannten "Rettungspaket" nicht einigen, weil Wahlkampf
ist.
Der republikanische Kandidat McCain will nicht zustimmen, weil er
dann die Wahl schon verloren hat. Zu unbeliebt ist die geplante
Hilfsleistung auf Kosten der Steuerzahler in Höhe der anvisierten
700 Milliarden Dollar bei den Wählern. In Republikanerkreisen
kursiert derzeit ein diffuser Ersatzplan.
Der Demokrat Obama kann sich momentan Zeit lassen beim Streit zwischen
den Bush-Männern um Finanzminister Paulson und Notenbankchef
Burnanke, die sofort den gigantischen Plan umsetzen wollen und den
anderen Republikanern, die ihre Wahlchancen dadurch wie Felle wegschwimmen
sehen.
Wenn Obama irgend einen eigenen Vorschlag dazwischen kundtut, einerseits
die Belastung der Steuerzahler geißelt, andererseits ein Einschreiten
des Staats fordert, hilft ihm dieses aktive Abwarten über den
Wahltermin hinweg.
In Deutschland
werden die Stimmen, die nach mehr Regulierung rufen, immer lauter.
Mittlerweile ist es sogar notwendig dies zu rufen, denn man erspart
sich danach die genauere Beschreibung seiner Vorstellung, wie diese
Regulierungsmaßnahmen des Finanzmarktes denn aussehen sollen.
(Hierzu hat allein attac in den letzten Tagen etwas nachvollziehbares
beigetragen, siehe mein Beitrag vom 17.09.08 zu dem Thema).
Finanzminister Steinbrück tadelt scharf die Laisser-faire-Mentalität
auf dem Finanzmarkt und meint, genau wie im Luftverkehr müssten
ganz konkrete Verkehrswege zugelassen oder verboten werden.
Mich beschäftigt
dabei die Frage, wieso man denn jetzt, wo der finanzwirtschaftliche
Teil der gegenwärtig herrschenden Kapitalistischen Subventionswirtschaft
ihre Unverträglichkeit mit den Interessen der Weltgesellschaft
so deutlich offenbart, es nicht fertig bringt, den ganzen Apparat
zusammen zu betrachten.
Nicht nur bei den Finanzgeschäften werden die Gewinne der einen
und die Verluste der anderen mittels völlig unregulierten Durcheinanderfliegens
gemacht - um bei Steinbrücks Vergleich zu bleiben -. Die Interessen
der Allgemeinheit wurden hier doch in allen Teilbereichen
gnadenlos ausgeblendet. Was nützt es, Herr Steinbrück,
für einen einzigen Flugzeugtyp die Flugrouten vorschreiben
zu wollen, während alle anderen Flieger weiter auf Kollisionskurs
bleiben dürfen.
Würde man
hier Nägel mit Köpfen machen wollen, müssten auch
alle anderen in der Weltwirtschaft üblichen Externalisierungsarten
von ökologischen und gesellschaftlichen Schadkosten verboten
werden, oder, um es wieder mit Steinbrücks Beispiel zu sagen,
man müsste sich über ein generelles Verbot von Flugzeugen
als allgemeines Verkehrmittel verständigen, denn ebenso, wie
in der Weltwirtschaft die Subventionierung jedes Geschäfts
auf Kosten unserer Nachkommen, bringt der Flugverkehr lediglich
kurzfristige finanzielle Vorteile für eine potente kleine Bevölkerungsgruppe
aber langfristig weitreichende Nachteile für die Menschengesellschaft.
25.09.08
Nicht nur die
amerikanische Finanzmarktkrise, auf welche eventuell eine neue Weltwirtschaftskrise
folgen könnte, bestärkt mich darin, eine gewisse Unabhängigkeit
meiner Wohnverhältnisse weiter zu pflegen, auch wenn es einige
Arbeit bedeutet.
Diese Woche habe ich mein Brennholz abgefahren, welches noch im
Wald aufgestapelt saß. Dort, unter den alten und jungen Bäumen
herrscht immer die gleiche Ruhe, egal, von welchen Meldungen aus
Politik und Gesellschaft der Tag gerade bestimmt wird.
Man spürt
den Herbst, sieht den Tau, welcher sich reichlich in Spinnweben
fängt und Wiesen und Sträucher wie voller kleiner Artistentrapeze
erscheinen lässt.
Fangnetze sind
es mit einer wilden Kaskade von Fäden darüber,
oder Radnetze,
allesamt
von Myriaden feiner Wassertröpfchen sichtbar gemacht.
Hänger um Hänger gespaltenes Stammholz hole ich aus dem
Wald, 2 Raummeter auf einmal, um es Zuhause nahe des Hauses als
Vorrat zu wissen.
24.09.08
Die neue Handygeneration
wird derzeit gerade von einem neuen Produkt ergänzt, dem G1-GPhone,
einem Gerät ähnlich dem iPhone von Apple, aber mit dem
von Google neu entwickelten Betriebssystem Android.
T-Mobile stellte dieses Universalding mit dem man schnell ins Internet
kommt und allerlei Schnickschnack mehr und nebenbei auch telefonieren
kann, in den USA vor.
Die Euphorie ist
groß, ebenso groß wie sie blind ist, denn je mehr uns
die Elektronik das Selberdenken und -organisieren abnimmt, desto
mehr verblöden wir als Mensch.
Wie auch tagesschau.de
gestern meldete, verändert Handynutzung unser Gehirn: "Die
neue Handygeneration kann einfach alles - vor allem in rasender
Geschwindigkeit mit dem Internet verbinden. So werden Handys zu
universellen Problemlösern - das Wissen der Welt in der Tasche
- egal wann und egal wo. Doch gerade anhand von Problemen entwickelt
sich das Gehirn des Menschen."
Vordergründig
betrachtet wird für die Nutzer vieles bequemer. Deshalb betrachten
9 von 10 Nutzer in einer Studie das Handy als Bereicherung ihres
Lebens: "Mit einem Signalton und einem Aufflackern erinnert
das Handy im Supermarkt daran, einen Liter frische Milch zu kaufen.
Über ein integriertes GPS-System und die passende Software
werden Handys zu mobilen Wegweisern und ersetzen Stadtpläne
und Landkarten. Neuerdings sollen Handys über Sensoren sogar
Jugendlichen beim Abnehmen helfen, indem sie die Bewegungen und
die Essgewohnheiten erfassen."
Doch auch bei
der Handynutzung entwickelt sich eine Art von Dekadenz, genauso
wie bei der Nutzung anderer "technischer Segnungen" unserer
Zeit, welche für ein Verlernen ursprünglicher physischer
und psychischer Fähigkeiten des Homo Sapiens sorgen.
Ausgeweitete Handynutzung führt quasi zu einer "Verfettung"
der Denkleistung unseres Gehirns. Genauso, wie beim Entzug von körperlicher
Bewegung, verliert sich allmählich die Fähigkeit zu gedanklicher
Bewegung. Tagesschau.de: "Doch gerade das, so warnen Wissenschaftler,
hemmt die Entwicklung des Gehirns. Hirnforscher und Psychologen
versuchen seit Jahren Erkenntnisse darüber zu gewinnen, inwiefern
das Handy unser Gehirn und dadurch auch unser Verhalten verändert.
Der Göttinger Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther erklärt
im Gespräch mit tagesschau.de: "Das Gehirn lernt anhand
von Problemen. Bequemlichkeit ist Gift für das Gehirn.""
Die Bereicherungen
durch die Handynutzung sind weitgehend quantitativer Art. Gleichzeitig
aber kommen die qualitativen Fähigkeiten unter die Räder:
"So sei es zum Beispiel besser, Passanten nach dem Weg zu
fragen, als etwa Google-Maps auf dem Handy einzuschalten. Dadurch
sei zum einen die Herausforderung an das Gehirn höher, zum
anderen entstehe so Kommunikation mit anderen Menschen. "Das
Gehirn ist ein Beziehungsorgan", so Hüther. Es entfalte
sich am besten im lebendigen Austausch. Ein Telefonat, eine SMS
oder ein Chat ersetze dabei nicht das Gespräch von Angesicht
zu Angesicht. Das Handy erhöhe zwar einerseits die Fähigkeit
der Kommunikation, und das in rasender Geschwindigkeit. Anderseits
vermindere es die Fähigkeit der Interaktion."
Auch wenn der Bremer Lernpsychologe Wolfgang Bermann in seinem Buch
über den Einfluss moderner Medien auf Kinder durchaus positive
Effekte durch die Handynutzung feststellt, sind auch diese nur oberflächlicher
Art: "Die Jugendlichen sind oft schneller, spontaner und
flexibler", so Bergmann, denn: "Andererseits werde
dabei auch vieles unverbindlicher und die Aufmerksamkeitsspanne
nehme ab, weil das Gehirn eigentlich nur eine Sache zur Zeit richtig
machen könne".
Da ist es wenig
tröstlich, dass "Kindern heute neue Kulturtechniken
wie SMS-Tippen oder Chatten" beherrschen, oder dass sich
ihre Hirnregion, welche die Daumen steuert, vergrößert.
Dieses passiert auch beim Texteintippen, Klavierspielen oder bei
den meisten echt handwerklichen Tätigkeiten.
Was nützt es, wenn Jugendliche "im Umgang mit Handys
und Computern die Eltern locker in die Tasche" stecken,
und sie es aber nicht mehr fertig bringen "fehlerfrei zu
schreiben, Gedichte auswendig zu lernen oder sich über einen
längeren Zeitraum zu konzentrieren", wenn sie, weiter
gedacht und nachhaltig betrachtet, ihr Leben infolge der vielen
modernen "Errungenschaften der Technik" also nicht mehr
auf die Reihe kriegen können?
Mit der Generation,
die jetzt heranwächst, wird die Welt, besser die Weltgesellschaft
noch einmal ungeahnte Probleme bekommen.
23.09.08
Als in den USA
bekannt wurde, dass die Regierung ein viele hundert Milliarden
Dollar schweres Paket zur "Unterstützung" der
verschuldeten Banken und verstrickten Unternehmen auflegen
will, sind die Börsenkurse sofort in die Höhe geschossen.
Im Prinzip war dies der Ausdruck von Freude darüber, dass von
ganz oben die Gelegenheiten im großen Stil zu zocken, weiter
ermöglicht werden sollen.
Gegenüber dieser an Aktiengeschäften profitierenden Bevölkerungsminderheit,
ja man muss sagen dieser verschwindend geringen Minderheit, taucht
aber am anderen Ende keine Gruppe von Menschen auf, die für
die 700 Milliarden Dollar bluten müssen.
Dies bedeutet keineswegs, dass es diese Gruppe nicht gibt. Es bedeutet
viel mehr, dass das Geschehen und seine logischen Folgen, also die
umfangreiche Belastung der Zukunftsmöglichkeiten nur sehr schwer
verstanden und bedacht wird.
Es bedeutet auch, dass die Geschädigten keine Stimme und keine
Fürsprecher haben, und es bedeutet, dass die Medien, die sich
immer wieder als Regulativ bezeichnen, weil sie Probleme ansprechen,
hier gnadenlos blind sind oder auch naiv und opportunistisch.
Heute wurde bekannt,
dass die Börsenkurse wieder etwas eingebrochen sind, weil es
Streit im US-Kongress gab über die Details des 700 Milliarden-Geschenks
an die Zockerfraktion. - Enorm, wie sehr diese kleine aber enorm
reiche Gruppe in der Lage ist, Druck auf die US-Regierung zu machen.
Der deutsche "wirtschaftsweise"
Ökonom Bofinger, der gerne als links-light gehandelt wird,
hat mögliche Hilfen der Bundesregierung an deutsche Banken
ins Gespräch gebracht. Er argumentiert ganz unverblümt
mit Wettgewerbsvorteilen gegenüber Banken, denen nicht geholfen
wird, also Banken im Ausland.
Dieser Vorstoß wird jetzt wohl unumkehrbar einen Sog erzeugen,
einen Zwang für alle anderen Regierungen der westlichen Welt,
dies auch zu tun.
Es wird also nicht bei dem 700 Milliarden-Dollar-Geschenk in den
USA bleiben, es wird wohl eine weltweite gigantisch umfangreiche
Subventionierungswelle geben, eine Umverteilung weg von den
Steuerzahlern der Welt und hin zu den Zockern der Welt.
Vom anderen Ende her betrachtet, aus der Warte der Stummen, die
ungefragt für die Zeche aufkommen müssen, wird eine gigantische
Anleihe an die Zukunft gerechtfertigt werden. Im Prinzip
einigt sich die Industriegesellschaft auf die gemeinsame Durchführung
eines unvorstellbaren Verbrechens.
Jetzt werden alle
Dämme eingerissen. Der Dominoeffekt ist nicht mehr aufzuhalten.
Statt das ganze System rigoros umzuwandeln und den Banken zu zeigen,
dass sie die nachfolgenden Generationen, in welcher Art auch immer,
nicht schädigen dürfen, wird ihnen nun im Gegenteil erlaubt
dies noch exzessiver zu tun. Und die sogenannten Wirtschaftswissenschaftler
dieser Welt beweisen abermals, wie kurzsichtig sie in Wirklichkeit
sind, oder aber wie rücksichtslos sie ihre kurzsichtige Ideologie
auf Kosten unserer Nachkommen breittreten.
22.09.08
In der Süddeutschen
Zeitung wird heute über eine amerikanische Studie
berichtet, die mit der Mär vom guten Lernen am Computer,
mit den vermeintlichen Vorteilen der Computerisierung der Klassenzimmer
aufräumt.
In der Rubrik "aus den Feuilletons der Zeitungen" auf
Deutschlandradio Kultur wurde heute Morgen von Adelheid Wedel darüber
berichtet.
Ich übernehme ihren Berichtsteil hier wörtlich:
-- Die Nielsen-Norman-Group
hat das Leseverhalten von Menschen am Computer untersucht.
Es heißt, dass "Monitorleser hektisch nach dem Kern des
Textes suchen", dass sie "nach Schlüsselbegriffen
jagen", kurz: "man kann es nicht Lesen nennen", sagte
Jakob Nielsen.
"Im Web werden Inhalte konsumiert, aber nicht gelernt",
meint auch Mark Bauerlein, Professor an der Emory University in
Atlanta.
Im Mai wird er ein Buch veröffentlichen, das sich mit dem Thema
auseinandersetzt, sein Titel: "Die dümmste Generation.
- Wie das digitale Zeitalter die Jugend Amerikas verdummt und unsere
Zukunft aufs Spiel setzt, oder: Trau keinem unter Dreißig."
Bauerleins Bilanz ist gnadenlos: Ungebildete, unbelehrbare Schüler
werden von einer irregeleiteten Politik mit völlig verfehlten
Mitteln versorgt. Die Schüler reduzieren den Lehrstoff auf
bloße Information, die man einsammelt, austeilt und wieder
vergisst. Klassen und Seminarräume sollten angesichts der irren
Verbreitung und der imperialen Machtansprüche digitaler Technologien
wieder zu Oasen des Langsamlesens und Verstehens werden. Soweit
die Empfehlung des Wissenschaftlers in der Süddeutschen Zeitung.
--
Als ich dies hörte,
fiel mir sofort die Bemerkung, -hab ich doch immer gewusst- ein.
Klingt zwar besserwisserisch, aber wer mich kennt und meine jahrelang
konsequent durchgezogenen Erziehungsgrundsätze gegen den allgemeinen
Mainstream, weiß, dass ich dies sagen darf.
Ich stelle hier
natürlich, als Sprecher einer Lobby der Zukunft, wiedereinmal
einen enorm umfangreichen Block externalisierter Schadkosten fest.
Diese Verdummung einer ganzen Generation wird sich ja auch in Deutschland
gravierend auswirken.
Viel zu lange hat man auch hierzuland die modernistisch geleiteten
Scheinpädagogiken interessenorientierter Zirkel wie der Bertelsmann-Stiftung
und auch dumpfbackiger Politiker mit großem Mundwerk aller
Parteien gewähren lassen, die ihr Heil in der unkritischen
Anbiederung an eine zwiespältige Informationstechnologie suchten.
Viel zu lange hat man Millionen von Eltern in der Illusion belassen,
die stupiden Sitzungen ihrer Sprösslinge vor der Kiste hätten
ja auch etwas Gutes.
Jetzt ernten wir
womöglich ein Millionenheer von Bildungskrüppeln, die
unfähig sind aus eigenem Ermessen ihren Alltag und das Zusammenleben
in der Gemeinschaft befriedigend zu organisieren. Einen Bezug zu
ihren natürlichen Lebensgrundlagen und ein Bewusstsein, für
die Erhaltung dieser auch einstehen zu müssen, haben diese
Kinder und Jugendlichen ohnehin schon nicht mehr.
Unserem Land wird dies womöglich noch sehr schwer zu schaffen
machen, nicht plötzlich und gleich, aber wenn diese Generation
einmal Verantwortung tragen soll.
Wie diese Art von gesellschaftlichen Schadkosten berechnet und internalisiert
werden könnten, vermag ich nicht zu sagen. Zu komplex ist dieses
Problem, es müsste vor allem möglichst bald ins öffentliche
Bewusstsein kommen, um dort zu einer Lösung fortentwickelt
werden zu können.
Ich suche heute
nicht nach einem Link in der Süddeutschen. Heute ist es angebracht,
sich das Montagsexemplar zu kaufen und ganz altmodisch aber verinnerlichbar
den besagten Artikel über die Kritik Mark Bauerleins zu lesen.
21.09.08
In München
hat das 175ste Oktoberfest begonnen, dieses international berühmteste
deutsche Volksfest, welches die Einen hassen und die Anderen gleichgültig
lässt.
Ob es irgendjemand tatsächlich liebt, kann nicht eindeutig
festgestellt werden. Auf jeden Fall wird es als alkohol-, politik-,
folklore- und B-Promi-triefendes Spektakel in Bayern offensichtlich
gebraucht.
Heute zum Lesen
ein schöner Kommentar, auf Dradio am 5. September, von Roger
Boyes zum Oktoberfest, unter diesem
Link.
20.09.08
Immer abenteuerlicher
werden die Auswüchse des Finanzskandals in den USA.
Jetzt will die Regierung mit einem Rettungsprogramm in noch nie
da gewesenem Umfang die Verluste der Kasinokapitalisten übernehmen.
Derzeit steht die Summe in Höhe von 1000 Milliarden Dollar
im Raum, eine Summe, die im Prinzip der Allgemeinheit entzogen wird,
um sie den Zockern zu schenken.
Da die US-Regierung
das Geld gar nicht hat, muss sie es über Kredite realisieren.
Kredite sind aber Anleihen an die Zukunft. In der Zukunft muss irgendjemand
dieses Geld, plus dem noch dazu kommenden Zinsvolumen zurückzahlen.
Die nachfolgenden Generationen also sind wie immer in der gegenwärtig
herrschenden Kapitalistischen Subventionswirtschaft die Dummen.
Sie können sich jetzt nicht dagegen wehren belastet zu werden,
weil sie schlicht und ergreifend nicht anwesend sind. Als die Letzten
werden sie von den Hunden gebissen.
Das hier geplante
Großverbrechen an den nachfolgenden Generationen läuft,
um es mit einem Bild zu zeichnen, etwa so:
Ein Zocker kommt, nachdem er alles auf eine Zahl gesetzt und verloren
hat, aus dem Kasino und trifft dort seinen Kumpanen, dem er sonst
immer einen kleinen Teil seines Gewinns abgegeben hat. Dieser bietet
dem Zocker an, doch das Konto der eigenen Kinder zu belasten, um
die Roulettschulden zu begleichen, er selbst habe ja den Zugriff
darauf. Der Zocker, blind vor Spiel- und Gewinnsucht willigt ein
und kann so weiter spielen.
Der Kumpan sichert sich die Möglichkeit, auch in Zukunft weiter
seinen Anteil kassieren zu können.
Der Öffentlichkeit gegenüber rechtfertigt er sich mit
der Behauptung, einerseits würde er dieser ja einen Teil seines
Anteils abgeben, andererseits wäre es für die Allgemeinheit
schlimm, wenn die gesamte Zockergemeinde mitsamt ihrem nachgeordneten
Anhang das Spielen einstellen müsste.
Er verschweigt, dass dieses elende Spielchen allmählich, je
mehr die Zukunftsgenerationen zu betroffenen Generationen heranwachsen,
jedes Handeln immer mehr zu Nichte macht, und dass die beste Lösung
für die Allgemeinheit wäre, diese Zockergrüppchen
ein für allemal auszutrocknen.
Bleibt am Ende
noch eine Frage übrig: Wer betreibt eigentlich das Kasino und
streicht das dort verlorene Geld als Gewinn ein?
Geld geht nur restlos verloren, wenn Scheine ins Feuer geworfen
werden. Ansonsten wird Geld lediglich umgeschichtet und bleibt,
ebenso wie Energie in irgendeiner Form der Weltgesellschaft erhalten.
Wo sind also die horrenden Beträge, am Ende werden es etliche
Billionen sein, schließlich gelandet?
Diese Frage zu erhellen wäre doch eine der Welt wirklich dienliche
Aufgabe, und könnte eine bessere Lösung der momentanen
Situation einerseits und eine verträglichere Reglementierung
für die Zukunft andererseits erbringen.
19.09.08
Dass sich der
Milchpulverskandal in China derart ausweiten konnte, hat,
so verdichten sich Spekulationen, vor allem mit den dort ausgerichteten
Olympischen Spielen zu tun.
Milchprodukten
mehrerer Hersteller wurde, offenbar teilweise schon seit letztem
Jahr, der als Bindemittel zugelassene Stoff Melamin in hohen Dosen
zugesetzt, weil dadurch ein höherer Eiweißgehalt vorgetäuscht
werden konnte.
Für kleine Kinder hat dies fatale Folgen. In kürzester
Zeit bekommen diese Nierensteine mit allen damit zusammenhängenden
Gesundheitsproblemen. Bis jetzt sind, den chinesischen Angaben von
vor zwei Tagen zufolge, drei Kinder gestorben, über sechstausend
sind erkrankt, 1300 davon sehr schwer.
Allerdings gehen Hilfsorganisationen davon aus, dass es sehr viel
mehr Betroffene gibt und dass in den nächsten Wochen erst das
ganze Ausmaß sichtbar wird. Erste Warnungen soll es bereits
im März dieses Jahres gegeben haben.
Die chinesischen Behörden versuchen permanent herunter zu spielen.
Beobachter in Schanghai beispielsweise berichten von langen Warteschlangen
vor allen Kinderkrankenhäusern aus Hunderten Eltern mit Kindern
auf dem Arm, die auf einen Untersuchungstermin mit dem Ultraschallgerät
warten.
Möglich ist jetzt gar eine Ernährungskrise, weil viele
Familien sich für ihre Kinder nur diese Milchprodukte aus der
Fabrik leisten können und nun keinen Ersatz finden.
Nun erst hat in
China die Strafverfolgung eingesetzt. Etliche Produzenten und Händler
sind von ihren Posten suspendiert worden und teilweise bereits in
Haft. Derzeit ist noch unklar, inwieweit lokale Behörden schon
früh von dem Skandal wussten, ihn aber vertuschten, um nicht
zur Verantwortung gezogen zu werden.
Sehr viel pikanter ist die Vermutung, der Skandal sei im Zuge der
umfangreichen Zensur im Land anlässlich der olympischen Spiele
lange verschwiegen worden. Von ganz oben hatten alle chinesischen
Medien die Anweisung, Negativmeldungen zu unterlassen, um nicht
das positive Bild der Spiele gegenüber der übrigen Welt
zu gefährden.
Es wäre dringend nötig gewesen, Eltern vor der möglichen
Gefahr frühzeitig zu warnen. So aber haben womöglich Hunderttausende
Kleinkinder die giftigen Milchprodukte unnötig gefüttert
bekommen, weil die Berichterstattung warten musste, bis die Pekinger
Spiele vorüber waren.
Im Prinzip haben
wir es hier, abstrakt betrachtet, mit einem besonderen Fall von
Schadkostenexternalisierung zur Erreichung eines kurzfristigen Ziels
zu tun. Weil China den vollen Umfang aller Lorbeeren aus der beeindruckend
und außergewöhnlich aufwändig gestalteten Olympiade
einfahren wollte, wurde die Schädigung von womöglich Hunderttausenden
kleinster Landsleute in Kauf genommen.
Wahrscheinlich aber wird wohl niemand jemals die beiden Kostenblöcke
hier nebeneinander stellen und die Endbilanz eröffnen:
Hat es der chinesischen Volkswirtschaft nun wirklich mehr genutzt,
durch Verschleppung der Gefahrenhinweise alle finanziellen und sonstigen
Profite aus den Spielen voll einfahren zu können, oder wäre
es besser gewesen, hier schon vor Monaten öffentlich zu warnen
und eventuell eine Schmälerung des Prestiges in Kauf zu nehmen?
In China, wo Menschenleben im jetzigen System fast nichts wert sind,
persönliches Leid im großen Stil ignoriert wird und ein
Ausgleich mittels finanzieller Instrumente eines entsprechenden
Sozialsystems gar nicht vorgesehen ist, lässt sich die Frage
leider einfach beantworten.
18.09.08
Die Kreditanstalt
für Wiederaufbau KfW, hat am Montag noch 300 Millionen
Euro an die amerikanische Lehman-Bank überwiesen. Der Zusammenbruch
war damals schon abzusehen. Das Geld wird sie wohl nie wieder sehen.
Jetzt herrscht
Kopfschütteln, Augenrollen, hämisches Lachen bei den Unbeteiligten,
empörtes Getue bei den Verantwortlichen und Zuständigen
über diesen grandiosen Akt von "Geld zum Fenster hinaus
werfen". Unfassbar, jetzt will es wieder keiner gewesen sein.
Die Dilettanten bleiben am Ruder, und die nächste "technische
Panne" auf Kosten der Allgemeinheit ist schon vorprogrammiert.
Heute wurde berichtet,
dass gerade Lehman etliche soziale Projekte und Organisationen unterstützt
hat wie beispielsweise "Ärzte ohne Grenzen". Für
diese wird der Zusammenbruch der Bank nun zur großen Krise
ihrer eigenen Existenz.
Wie sagte der Kommentator im Radio heute morgen so schön: die
KfW hätte die 300 Millionen doch besser gleich an die Organisationen
überweisen sollen. - Wie wahr.
17.09.08
Die amerikanische
Bankenkrise liefert fast täglich abenteuerliche Zahlen.
Wenn ich höre, dass jetzt abermals der US-Steuerzahler, diesmal
zur Stützung des weltgrößten Versicherungskonzerns
AIG, einspringen muss, um das Schlimmste zu verhindern, frage ich
mich, woher nehmen die denn das ganze Geld her? Die USA sind doch
schon seit langem hoch verschuldet, führen einen Krieg auf
Kosten der Allgemeinheit, wofür ebenfalls die Finanzen der
Zukunft angezapft wurden.
Jetzt werden wieder 85 Milliarden Dollar locker gemacht, also 85.000
Millionen, unvorstellbar, und nur für eine Firma, die alles
Mögliche versichert und sich nebenbei an der Hypothekenkrise
schwer die Finger verbrannt hat.
Ich glaube, uns
wird nur vorgegaukelt, die amerikanische Regierung und die Notenbank
könnten die Lage stabilisieren. Irgendwann ist auch hier Schluss,
erfahren wird die Öffentlichkeit dies wohl erst, wenn der Tag
X schon gekommen ist.
Auch die deutsche Bundesregierung muss beschwichtigen. Psychologie
ist an diesem Punkt alles.
Endlose Gespräche werden mit sogenannten "Fachleuten"
geführt, und man hat am Ende fast immer das Gefühl, es
war nur wichtigtuerisches Geschwätz. Ein paar Tage später
schon revidieren diese Personen aus Bankwesen, Industrie und Politik
ihre Annahmen wieder, weil die Wirklichkeit sie dazu nötigt.
Gerade jetzt, um kurz vor 8 Uhr, redet Hans-Olaf Henkel, ehemaliger
Präsident des Bundesverbands der Industrie und heute Unternehmensberater,
in Dradio-Interview sich wichtig und um den heißen Brei herum
und nutzt die Gelegenheit, um den Sozialdemokraten in der Regierung
noch eins auszuwischen.
Ein echt
gutes Interview dazu gab es gestern, ebenfalls auf Dradio. Die
Moderatorin sprach mit dem Finanzmarktexperten im Koordinierungskreis
von Attac, Stephan Schilling.
Man muss das Interview dort lesen oder besser noch nachhören.
Schilling ist äußerst kompetent, sagt klipp und klar,
was falsch gelaufen ist und wie attac sich entsprechende Änderungen
im Finanzrecht und Sicherheitsmaßnahmen von Seiten der Regierungen
konkret vorstellt.
Er spricht eine verständliche Sprache, völlig frei von
jeder Eitelkeit, und man wünscht sich ihn dorthin, wo die Regeln
zur Finanzmarktaufsicht gemacht und durchgesetzt werden.
Spannend wird`s,
wenn sich die heutigen Statements der Politik in Deutschland so
langsam in Makulatur auflösen, von der realen Entwicklung also
überwachsen werden wie Petersilie von Brennnesseln.
Steinbrück´s derzeitiges lautes Singen im dunklen Wald
aber gehört ja leider zum Standartprogramm solcher Katastrophenverwalter
oder genauer gesagt zum Ablenkungsrepertoire aus Mangel an Kompetenz,
und das Wahlvolk erwartet wohl schon gar nichts mehr anderes, als
dass den Warnungen vor einer schlechten Stimmung unmittelbar auch
die realen Fakten für diese Stimmung folgen.
16.09.08
Heute wird gemeldet,
dass der Wirbelsturm "Ike" in den USA mindestens
30 Menschenleben gefordert hat, dass es wieder mal enorme Sachschäden
gegeben hat, keinen Strom, keine Mobilität, usw.
Es fällt dabei auf, wie wichtig der allgemeinen Berichterstattung
die Sturmfolgen auf US-amerikanischem Boden sind. Dagegen werden
andere Länder, die wirklich sehr viel schlimmer betroffen sind,
eher am Rande erwähnt.
Am ärgsten hat es diesmal mit "Ike" den Staat
Kuba getroffen.
Die Zahl der Todesopfer ist hier dreistellig. Viel langfristiger
wirken die Schäden an Tausenden Gebäuden, Krankenhäusern,
Schulen und sonstigen Bauten der elementaren Infrastruktur. Viele
Plantagen, etwa Kaffee- und Tabakfelder, sind zerstört, ihr
Aufbau dauert Jahre.
Damit hat Kuba nicht nur direkte Schäden, sondern auch fortdauernde
Handelseinbußen zu verkraften.
Die US-Außenministerin
Rice hat es abgelehnt, das seit Jahrzehnten bestehende Kubaembargo
wenigstens vorübergehend zu lockern, damit Hilfe leichter nach
Kuba gelangen kann.
Hier sollte man den indirekten Zusammenhang zwischen den ökologischen
Folgen der USA-typischen Ökonomie und der Verstärkung
von Wirbelsturmaktivitäten im Zuge der Klimaerwärmung
betrachten. Unter diesem Aspekt fällt der USA eine erhebliche
Schuld an den Schäden durch solche Wetterereignisse zu.
Man stelle sich vor: die USA sind die Hauptverantwortlichen für
die Toten und die Schadkosten an der Volkswirtschaft in Kuba, und
sie wollen nicht nur keine Entschädigung leisten, sie wollen
gar verhindern oder erschweren, dass Dritte diesem Volk Hilfe zukommen
lässt.
Und was tut Europa?
Ebenso sind wir hier, weil wir auch eine stark CO2-emittierende
Ökonomie betreiben, mit schuld an den Schäden auf den
mittelamerikanischen Inseln. Aber gab es hierzu irgend eine Erwähnung
unserer Politiker? Gab es Meldungen zu beabsichtigten Hilfeleistungen
an das als kommunistisch gebrandmarkte Volk Kubas?
Alle EU-Politiker bleiben brav hinter der Linie der US-Falken stehen
und reden lieber über Georgien mit dem zwielichtigen, aber
westfreundlichen Gangster an der Spitze. Die USA bringen sofort
eine Milliarde Dollar "Aufbauhilfe" zusammen, vordringlich
um den Militärapparat und die westdienliche Industrie wieder
in Schwung zu bringen.
Und dies alles hauptsächlich nur, um Öl vom Kaspischen
Meer an Russland vorbei schleusen zu können, um die für
das Weltklima fatale Ökonomie weiter betreiben zu können,
und, nun ja, um, man will es ja nicht direkt, nimmt es aber in Kauf,
die Wirbelsturmgefahr um den Golf von Mexiko noch dramatischer werden
zu lassen.
15.09.08
Der Samstag war
leider verregnet, aber Sonntags kamen dann um so mehr Besucher auf
den Markt in Herrstein.
Mit etlichen Leuten konnte ich gute Gespräche halten, andere
nervten mit blöden Kommentaren. Hier kann man dann seine Schlagfertigkeit
üben.
Die längste meiner Miggeplätschen war 120 cm lang. Gut
an kam der Spruch: Hätte Kurt Beck diese am vorletzten Wochenende
in der Sitzung dabei gehabt, hätte er damit schnell einen Vorlauten
in der zweiten Reihe abwatschen können und wäre vielleicht
noch Parteivorsitzender, - hoho, was ham wir gelacht.
Hier noch ein
paar Bilder von Sonntag:
Die Miggeplätsche
aus gespaltenem Holz und Lederlappen, stabiler elastischer Stiel
von 35 bis 120 cm Länge.
Ich selbst im Leinenhemd
und Lederschürze auf der Schnitzbank.
13.und 14.09.08
Habe ein völlig
politikfreies Wochenende eingeplant. Samstag und Sonntag kann man
mich auf dem Mittelaltermarkt in Herrstein im Hunsrück treffen.
Dort stehe ich mich meinem kleinen Stand aus alten, teilweise neu
gebauten Gerätschaften und Werkzeugen und stelle vom Baumstammstück
bis zum fertigen Produkt Fliegenklatschen, bei uns sagt man Miggeplätsch,
her.
12.09.08
Über den
Wandel der Deutschen Sprache durch begieriges Aufnehmen englischer
Begriffe gibt es heute auf Deutschlandradio einen köstlich
treffenden Kommentar des Politikwissenschaftlers, Historikers
und Künstlers Paul-Hermann Gruner --"Wie wir
unsere Sprache kaputtmachen - Ein aufhaltbarer Niedergang"--.
Der Text ist unbedingt lesenswert und sollte uns gegenüber
der um sich greifenden, alltäglichen Sucht nach Verwässerung
unserer grundlegendsten Kulturgrundlage, der "sprachlich-geistige
Selbst-Kolonisierung ersten Ranges" etwas wachsamer werden
lassen.
11.09.08
Heute ist es
7 Jahre her, dass ein Ereignis in den USA den Lauf der Weltgeschichte
änderte. Die Zerstörung der beiden Türme des World-Trade-Centers
brachte der ganzen Welt neue außenpolitische, militärische
und diplomatische und innenpolitische Schwerpunkte.
Diese Schwerpunkte setzte die USA, und mehr oder weniger nahmen
die Staaten der Erde diese entweder als neue Aufgabe oder auch als
neuen Maßstab der Gegnerschaft zur westlichen Welt an.
Wer für
die Anschläge verantwortlich war, dazu gibt es bis heute
keine endgültige Klarheit. Die offizielle westliche Version
ist derzeit die verbreitetste: islamistische Terroristen hätten
das Desaster geplant und ausgeführt.
Daneben gibt es das Szenario von Verschwörungstheoretikern,
wonach eine kleine Gruppe von Hardlinern in der amerikanischen Politik
die Anschläge erdacht und durchgeführt hätten.
Für die erste
Theorie spricht der Vorwurf, der Anschlag sei als Explosion des
Hasses auf die USA zu verstehen, die über Jahrzehnte weltweit
eine Außenpolitik der Ignoranz und des Egoismus betrieben
hat, einen Kultur- und ökonomischen Imperialismus nie dagewesenen
Ausmaßes, also die fortwährende offene und subtile Ausbeutung
der Welt zum persönlichen quantitativen und machtpolitischen
Vorteil.
Für die zweite Version spricht, dass der Machtapparat der USA
aus Militär und Wirtschaft ohne eindeutigen Gegner nicht beibehalten
werden kann. Weil der Gegensatz zum alten Ostblock aber weggebrochen
ist, brauchte Amerika einen neuen Widersacher, um die Infrastruktur
dazu weiter rechtfertigen zu können. Da es diesen nicht gab,
wurde er kurzerhand erfunden und der Welt mittels eines großen
Spektakels mit 4 Passagierflugzeugen vorgeführt.
Für die offizielle
westliche Version spricht nicht, dass diese von 95 % der westlichen
Medien vertreten werden.
Diese Medien sind, wie die westliche Politik auch, von einem zumindest
unbewusstem Opportunismus gegenüber dem sogenannten "freiheitlich-demokratischen
System" verbunden, so dass sie alles gegen dieses System sprechende
eben nicht war haben wollen. Teilweise würde man damit auch
vieles der über Jahre vorangegangenen eigenen Berichterstattung
relativieren, also seine individuelle Glaubwürdigkeit im Nachhinein
beschädigen. Nirgendwo in diesen Medien sind die gigantischen
politischen Schadkosten dieses modernen Imperialismus der USA je
thematisiert worden, nirgendwo wurde ein Zusammenhang aus Ursache
in der Gegenwart und bitteren Folgen in der Zukunft umfassend beleuchtet.
Immer mehr jedoch
kristallisiert sich als mögliche Antwort nach der Schuld am
Anschlag eine Mischung aus beiden Szenarien heraus: Al-Kaida
war es nicht alleine.
Dia Raschwan, Politologe und Islamismusexperte des Al-Ahram-Zentrums
für politische Studien in Kairo fragt etwa (- aus einem Bericht
auf Dradio, heute um 7:15 Uhr -):
"Wieso eröffnen die USA keinen Strafprozess, wo es
sich doch um mehrfachen Mord handelt". Er bezweifelt die
Darstellung der US-Regierung, weil diese nicht den rechtlich angemessen
Weg einschlagen und damit auch die Opfer nicht respektieren. Bis
heute wird in Militärgerichten unter Ausschluss der Öffentlichkeit
und des amerikanischen Rechts verhandelt. "Die Amerikaner
haben aus dem Verbrechen des 11. September ein politisches Ereignis
gemacht. Dieses benutzen sie für ihre Zwecke. In Guantanamo
sitzen führende Köpfe der Al-Kaida. Warum wurde diesen
nicht ein normaler Prozess gemacht?" Die USA haben auf
jeden Fall etwas zu verbergen, meint XXXXX.
Er vergleicht die New-Yorker Anschläge mit einem Fußballspiel:
"Al-Kaida mag den Ball abgestoßen haben, aber bis
er im gegnerischen Tor landete, mussten ihn noch viele weitere Füße
berühren."
Al-Kaida hat von
der amerikanischen Reaktion auf die Anschläge auf jeden Fall
profitiert. Nie zuvor waren so viele junge Muslime bereit, sich
dem Kampf gegen die USA anzuschließen. Nichts hat die Fratze
des westlichen Imperialismus derart in aller Welt verdeutlicht und
verbreitet, wie die Aktionen der USA in Folge der Anschläge.
Mit nichts anderem gelang es der amerikanischen Regierung derart
effektiv, sich die Ausweitung der aggressiven Verteidigungspolitik
und die massiven Investitionen in die militärische Aufrüstung
von der getäuschten Öffentlichkeit genehmigen zu lassen.
Vielleicht wird
man ja in einigen Jahrzehnten einmal versuchen, die angerichteten
vor allem politischen, aber auch ökologischen und sozialen
Schadkosten der Aktionen um den 11. September für die Weltgesellschaft
zu beziffern und wird sich irgendwo in dreistelligen Billionenbeträgen
verlieren.
Schon heute ist klar, dass die USA mit den rauflustigen Milliardenschefflern
an der Regierung und einem durchweg passivem oder naivem Wahlvolk,
mit Unterstützung vieler kleinerer Weststaaten aus dummen und
kurzsichtigen Jasagern, den geschichtlich einmaligen, endgültigen
Bankrott der Weltgesellschaft verursacht haben wird.
10.09.08
Zum Thema Georgien
und Europa hier ein Hinweis auf einen Kommentar
auf Deutschlandradio Kultur.
Die Journalistin Isabella Kolla beleuchtet das Thema von einer weniger
populären Warte aus. So fragt sie etwa, wieso Europa sich,
im Gegensatz zur derzeit großen Aufregung wegen Georgien,
während des lange währenden Tschetschenienkriegs so dezent
zurück gehalten hat:
"Was die Russen seit 1991 in Tschetschenien trieben, Massenmord,
Entführung, Vergewaltigung, hat den Westen nur auszugsweise
bis gar nicht interessiert, war und ist bis heute einer kleinen
engagierten Menschenrechtsgemeinde vorbehalten.".
Kolla stellt fest:
"... es geht um das alte "Great Game" - das Große
Spiel - so nannten Historiker den Kampf zwischen den Kolonialmächten
Russland und Großbritannien im 19. Jahrhundert um den Einfluss
in Zentralasien. Damals stritt man um die Beherrschung von Territorien,
heute geht es vor allem um die Ausbeutung von Rohstoffen, die Amerikaner
ersetzten die Briten. Georgiens geographische Lage weckt Begehrlichkeiten
in Washington, Westeuropa und Moskau. Deshalb erfährt das vergleichsweise
arme, abgelegene Fünf-Millionen-Land so viel internationale
Zuwendung. 1997 deklarierte die damalige US-Außenministerin
Albright ganz Transkaukasien zur "geostrategischen Interessenzone
der USA". Wer Georgien beherrscht, kontrolliert den südlichen
Kaukasus und die Länder Zentralasiens..."
Der Kommentar
ist als Ergänzung der Diskussion sehr wichtig.
09.09.08
Im Politischen
Feuilleton auf Dradio gab es heute ein Kommentar zur Frage, wohin
sich Europa entwickeln muss. Der Kommentator Jan Techau (-Europas
schwankendes Selbstbild-) beleuchtete die faktische Handlungsunfähigkeit
Europas angesichts der Georgienkrise.
Von Russland im
Osten sei Europa wegen der Energielieferungen abhängig und
von den USA im Westen wegen der militärischen Sicherheit unter
dem Dach der Nato.
Die Abhängigkeit
von Amerika allerdings liegt heutzutage schwerpunktmäßig
eher auf dem wirtschaftlichen Bereich. Einerseits ist Europa vom
Export nach den USA abhängig, und andererseits hat sich die
europäische ökonomische Struktur derart weit der amerikanischen
angepasst, dass auch hier schon Unternehmensverflechtungen in Abhängigkeitsstrukturen
übergegangen sind.
Der Aspekt einer Abhängigkeit vom amerikanischen Militärapparat
wird eigentlich nur noch künstlich aufrecht erhalten.
Seit die wechselseitige Bedrohung der alten Militärblöcke
weggefallen ist, musste eine andere Berechtigung für das sündhaft
teure Säbelrasselgehabe her. Dieses hat man im sogenannten
Kampf gegen den Terror gefunden.
Im Grunde wurde der neue Feind nach dem aufgelösten Warschauer
Pakt, von der westlichen kapitalistischen Ökonomie selbst herangezüchtet.
Ja er wird derzeit gar künstlich am Leben gehalten und zwar
mit Hilfe entsprechender Interventionen des militärischen Apparats
im Irak und Afghanistan, mit verfehlter Diplomatie, wie gegenüber
Iran, Pakistan, Nordkorea, Sudan, etc. und blinder und vorteilsorientierter
Unterstützung durchaus kritikwürdiger Systeme wie Israel,
China, Saudi-Arabien oder Libyen .
Gegen die Abhängigkeit
von Energielieferungen einerseits und den Exportmöglichkeiten
andererseits, das wurde hier schon ausgeführt, hilft Europa
nur der Aufbau eines umgangreich nachhaltig orientierten Wirtschaftssystems.
Die weltpolitische Aufgabe Europas liegt darüber hinaus
aber im Bereich der Diplomatie. So wie bei der Wirtschaftspolitik,
die nur nachhaltig ist, wenn sie die Entscheidungen zuallererst
auf die Wirkungen in der mittel- und langfristigen Zukunft ausrichtet,
ist es auch bei der Diplomatie.
Neben der Übernahme des Nachhaltigkeitsaspekts in der Wirtschaftspolitik,
könnte Europa mittels Integration dieses Prinzips auch in den
Bereich der Diplomatie hier zur weltweit führenden Instanz
werden.
Die alten Formen der Vorteilsdiplomatie, des Ausrichten von internationalen
Verhandlungen auf bestimmte wirtschaftliche und einflusstechnische
Erwartungen, muss überwunden werden. Die Welt klebt heute derart
eng zusammen, dass nur eine neue selbstlose Form der Diplomatie,
welche kurzfristige Staatsinteressen hintenan und langfristige Perspektiven
für die ganze Weltgesellschaft in den Fokus stellt, als zeitgemäß
betrachtet werden kann.
Bezüglich
der Georgienkrise muss Europa von der zu amerikanischen Bewertung
der Dinge abrücken, zu welcher sich die derzeitigen, altbackenen
Akteure, wie etwa Kanzlerin Merkel, immer noch verpflichtet sehen.
Was der derzeitige Ratspräsident Sarkozy derzeit tut, ist blinder
Aktionismus nach dem Zufallsprinzip: Wenn ich an möglichst
vielen Stellen herumrühre, wird sich vielleicht hier und da
auch mal was bewegen.
Derzeit jedenfalls macht Europa sich lächerlich. Mit dem neuesten
Vorhaben, die Ukraine und Georgien jetzt schneller in die EU aufzunehmen,
drückt Europa sich mal wieder vor seiner wichtigsten Aufgabe
und verschärft sein Verhältnis zu Russland unnötig.
Nur wenn Europa die US-amerikanische Ideologie, wirtschaftlich wie
diplomatisch, hinter sich lässt, kann Russland das Heranrücken
an seine Grenze entspannt akzeptieren.
08.09.08
Auch wenn es mit
dem Hauptthema dieser Website wenig zu tun hat, drängt es mich
als Rheinland-Pfälzer doch, die Auswirkungen des jüngsten
Tornados innerhalb der SPD zu kommentieren.
Ich muss höllisch aufpassen, dass mir Kurt Beck nicht leid
tut.
Der Arme, haben sie ihn doch eiskalt abserviert, er selbst hatte
diesem Geschehen mit seiner dünnhäutig naiven Art, seinen
Problemen mit dem Argumentieren, seiner Visionslosigkeit und seiner
Unerfahrenheit im Umgang mit innerparteilichem Widerspruch nichts
entgegen zu setzen. Jetzt blieb ihm nur noch der Rückzug als
beleidigte Leberwurst.
Die Öffentlichkeit
bekommt wohl nun erst mit, wie sehr sie mit den routinemäßigen
Geschlossenheitsbeteuerungen der letzten Zeit getäuscht worden
ist. Das Brodeln währte doch schon lange, schon längere
Zeit meinte man, bei öffentlichen Äußerungen Becks
das genervte Augenrollen prominenter SPDler innerhalb der Parteispitze
spüren zu können. Jetzt ist ihnen der Kragen geplatzt
und sie haben die in Umfragen am weitesten oben stehenden Kandidaten
gekürt.
Frank-Walter Steinmeier, dieser mir sehr opportunistisch, schmierig
und enddarmgängig vorkommende Prediger, er versteht es gut
auszuweichen, Probleme glatt zu reden und Pfeile abprallen zu lassen.
Wenn ich ihn reden höre, schon fast mechanisch, emotionslos
und uneindeutig, muss ich mit den Augen rollen. Seine Beliebtheit
in der Bevölkerung ist hauptsächlich auf dieses Streitvermeidengehabe
zurückzuführen. Ob damit vernünftige Politik zu machen
ist, vor allem in diesen Zeiten, die nach einem deutlichen Schnitt
schreien, bezweifle ich.
Auch Müntefering, der gut deftige Sprüche gegenüber
politischen Gegnern machen kann, ist im Grunde eine Sackgasse. Mit
ihm ist zwar mehr Geschlossenheit garantiert, weil Münte sich
die Kritiker seiner Partei wohl intern vorzuknöpfen vermag,
bevor ihr Unmut in die Medien dringt. Doch für zukunftsfähige
Politik ist auch dieser nicht gemacht.
Wir in Rheinland-Pfalz
haben den Kurt jetzt wieder, wir haben ihn ganz, und wir haben nun
auch noch das Problem, dass er von denen, die noch wählen gehen,
aus purem Trotz gegen das übrige Deutschland bevorzugt wird.
Die Streicheleinheiten der Landes-SPD sind ihm sicher, denn dort
gibt es ebenfalls keine Genossen mit Weitblick, schon gar nicht
irgendwelche Visionäre mit Ideen für eine bessere Politik.
So wird die SPD
nun eine Zeit lang wohl zweigleisig fahren. Zum einen sind da die
Kurtler in Rheinland-Pfalz unterwegs, denen Becks Landesvaterimage
genügt, ihn hierzulande an der Spitze zu halten. Zum anderen
laufen die BundesSPDler jetzt erst mal dem neuen Führungsduo
hinterher, neugierig darauf schielend, wie sich denn wohl jetzt
die Politbarometer ändern werden.
In beiden Fällen
entscheidet die Statistik, die Demoskopie über den Weg der
SPD und keineswegs das Kriterium, wer eine bessere Politik umsetzen
kann. Der nächste Ärger wird wohl aus dem Lager der linken
SPDler kommen, die momentan noch tapfer die Zähne zusammenbeißen.
Immerhin haben wir hierzulande den Vorteil, dass Beck auch hier
bald nerven wird. Zu deutlich hat der Bundesauftritt den Rheinland-Pfälzern
Becks Defizite offenbart. Dieses wird vor allem hier, zeitlich verzögert,
auch zu Veränderungen führen.
07.09.08
Wegen Übernächtigung
keinen Beitrag
06.09.08
Die Mächtigen
in den USA sind, weltpolitisch und nachhaltig betrachtet,
im Grunde ein provokanter, raffgieriger, egoistischer, kurzsichtiger
und asozialer Haufen. Dafür gibt es mindestens wöchentlich
öffentlich gewordene Belege.
Drei davon hier in Kürze:
--- Kalter Krieger
Dick Cheney aus den USA, seines Zeichens Vizepräsident neben
George W. Bush, war in Georgien und hat der dort stationierten
Marionette der westlichen Ökonomie, Saakaschwili, die baldige
Aufnahme seines Landes in die Nato zugesagt.
Dies ist kein diplomatisch geschicktes Agieren, was der Bushadministration
ohnehin abgeht, sondern nur eine weitere Form von Säbelrasseln
gegenüber Russland, ein weitere kleiner Affront, eine neues
Stechen mit der Nadel in den Hintern des Bären.
Die USA gießt munter Öl ins Feuer der weltweiten Krisenherde.
Wenn die Amerikaner die bitteren Nachwirkungen ihrer Falkenregierung
einmal schlucken müssen, genießen diese ihren dick gepolsterten
Lebensabend auf der Privatranch hinter dreifachem Stacheldraht.
--- Die nominierte
Vizepräsidentin des Republikanerkandidaten McCain Palin,
ihres Zeichens rechtsmoralisierende Streiterin unter vielem
Anderen gegen Sex unter Teenagern und vor der Ehe, wurde
kurz nach ihrer Auswahl von der eigenen 17jährigen Tochter
überrascht, weil diese unverheiratet schwanger war.
Die sofort einberufene Krisensitzung republikanischer Wahlkampfstrategen
beförderte dann etwas erstaunliches: Bei der Präsentation
der Palinfamilie auf der Bühne anlässlich des Nominierungsparteitags,
stand auch der Freund der Tochter mit dabei und blickte neben geschult
grinsenden Politprofis etwas scheu lächelnd in das Blitzlichtgewitter
der Journalisten.
Offenbar hat man in den stillen Zirkeln jedes andere Verhalten in
dieser Sache als noch wahrscheinlicher erachtet, nach hinten losgehen
zu können. Statt Vertuschen, Verharmlosen und Unterschlagen
ging man in die Offensive, ganz nach dem Credo: "...naja, sie
ist ja bald 18, sie werden doch demnächst heiraten, es ist
bei solchermaßen Wohlhabenden doch etwas anderes, etwas besser
Regelbares, als bei der breiten Masse, usw..."
Vergessen sind auf einmal die jahrzehnte langen Gängelungen
junger Leute in der Frage sexueller Beziehungen, die vielen Bestrafungen
und öffentlichen Zurschaustellungen und Brandmarkungen, die
zerstörten Existenzen und bitteren Schicksale und die tausende
Suizide von jungen Menschen und Angehörigen, welche Schmach
und Drangsalierung durch Leute wie Palin und Konsorten nicht mehr
ertragen konnten.
Wenn es einen mächtigen Prominenten trifft, werden jahrzehntelang
hochgehaltene Scheinideale einfach unter den Tisch gekehrt.
--- Wenn irgendwo
in den USA das Chaos herrscht, werden Menschrechte auch innerstaatlich
wie ein lästiges Anhängsel ignoriert.
Wie in einem Artikel
im Spiegel zu lesen ist, passierte dies in sehr krasser Form
unmittelbar nach dem Wirbelsturm in New Orleans: "Hurrikan
"Katrina" hat New Orleans verändert: Die Mississippi-Metropole
ist kleiner, reicher geworden - und weißer. Viele arme, schwarze
Bewohner sind bis heute nicht zurückgekehrt. Kein Zufall, zeigt
eine Studie der Uni Bremen - die Behörden haben nach der Flut
die Unterschicht vertrieben."
Offiziell starben bei der Naturkatastrophe 1800 Menschen.
Wie viele davon aber in Wahrheit von Hausbesitzern erschossen wurden,
wird nicht mehr zu ermitteln sein. "In den weißen
Vierteln stellen die Menschen in ihren Vorgärten Schilder auf:
"You loot, we shoot", "Ihr plündert, wir schießen".
Menschenrechtler gehen davon aus, dass Hunderte der Selbstjustiz
in den Wochen nach dem Sturm zum Opfer fielen. Belegt werden
kann das freilich nicht: Obduktionen und polizeiliche Ermittlungen
hat es nie gegeben."
Dies konnte vor allem deshalb geschehen, weil die Firma Kenyon,
die auch im Irak für die USA tätig war, von den Behörden
damit beauftragt wurde, die Leichen zu bergen.
Die USA wird mit
Sicherheit als das gößte Hinderniss auf dem Weg zu einer
gerechten, freien und nachhaltigen Welt in die Geschichte eingehen,
auch wenn uns diese Feststellung angesichts der auf die Menschheit
zukommenden und in erster Linie von den USA angerichteten ökologischen,
sozialen und gravierenden politischen Schadkosten, nichts mehr nützen
wird.
05.09.08
Man reibt sich
die Augen. Die Datenschutzkonferenz hat stattgefunden und
sie hat tatsächlich mit einem akzeptablen Ergebnis geendet.
Das Verfahren beim Datensammeln soll umgedreht werden. Bisher konnten
diese verwertet werden, wenn der/die betreffende BürgerIn nicht
ausdrücklich widerspricht. Fortan müssen die Betroffenen
hierzu ausdrücklich zugestimmt haben.
Wo waren denn
die Wirtschaftsverbände mit ihren Lobbyvertretern gestern?
Haben sie gedacht, wenn etwas bei Schäuble verhandelt wird,
kann´s wohl nicht so abseits ihrer Interessen ausfallen? Haben
sie gemeint, fern bleiben zu können, von der obligatorischen
Belagerungstruppe im Vorfeld einer jeden solcherart von Entscheidungen.
Schäuble verwundert uns, war er doch eigentlich eher dem Datensammellager
zuzuordnen. Warten wir aber mal ab, wie denn letztlich die angekündigten
Gesetze aussehen und wie wirkungsvoll sie durchgesetzt werden.
Immerhin ist spannend,
wie die Befürchtungen der Wirtschaft sich jetzt praktisch auswirken,
welche Firmen jetzt Pleite machen, weil sie Millionen Menschen nicht
mehr so einfach mit Werbespam überfluten können. Infolge
dessen wird auch der Einbruch beim Absatz überflüssiger
Produkte auf die neue Datenverwertungsregelung zurückzuführen
sein. Der Industrie wird es nicht schwer fallen, diesen Zusammenhang
herzustellen und auch öffentlichkeitswirksam einen Schock für
das Wirtschaftswachstum zu erkennen.
Demgegenüber
fehlt nun jemand, der, außer dem Gewinn für den Datenschutz,
den letztendlichen Gewinn für die natürlichen Lebensgrundlagen
unserer Gesellschaft öffentlich ausdrücklich feststellt.
Wie im gestrigen Beitrag schon gesagt, müssen weniger Energie
und Rohstoffe verbraucht, also weniger ökologische Schadkosten
verursacht werden, um die bisher mit Hilfe von Datenmissbrauch aufgenötigten
Dinge zu produzieren.
Ebenso, wie Schäuble gestern angenehm überrascht hat,
hätten etwa die Grünen bei mir ein Stein im Brett, wenn
sie jetzt die allgegenwärtige Werbung überhaupt als Nötigung
identifizieren würden und eine Diskussion über deren Verbot
anstößen.
04.09.08
Wirtschaftsminister
Glos hat gefordert, den Handel mit Adressen im Internet ganz zu
verbieten. Damit will er dem ausufernden Datenmissbrauch entgegentreten.
Hier kann man Glos nur zustimmen, denn wenn ein Handel ausgeschlossen
wird, verliert auch das Sammeln von personenbezogenen Daten seinen
Hauptreiz für Geschäftemacher.
Allerdings besteht
wenig Hoffnung, dass Glos Vorstellung nach Abgleich mit den Ministern
für Inneres, Justiz und Verbraucherschutz noch eins zu eins
umgesetzt wird.
Außerdem ist die außerparlamentarische Regierungsmehrheit
Deutschlands gegen ein Handelsverbot. Die Wirtschaftsverbände
haben schon mal vor strengeren Regeln gewarnt. Es hieß, man
"warne vor Eingriffen in einen funktionierenden Markt",
oder "viele Betriebe wären in ihrer Existenz bedroht".
Jetzt fehlt noch das altbekannte Arbeitsplatzargument oder gar eine
Inaussichtstellung von Pest und Cholera infolge eines Verbots von
Datenhandel.
Man muss sich
einmal vorstellen, was hier passiert. Die Wirtschaftsbetriebe brauchen
die Daten ausschließlich, um sich finanziellen Profit zu verschaffen.
Keinerlei lebenswichtigen oder gesellschaftsrelevanten Aspekte sind
hier betroffen. Die Unternehmen pochen einfach und ungeschönt
auf ihr Gewohnheitsrecht, die Bürger auszuspähen, um sie
besser mit Werbeangeboten überschwemmen zu können.
Wie die Schmeißfliegen auf die Mettwurst wollen sie
weiter mit üblen Methoden die Leute zum Kauf von Dingen überrumpeln,
welche diese eigentlich gar nicht brauchen. Jeder normale Mensch
würde eine Haube über die Mettwurst stellen, weil:
mit welcher Begründung haben die Schmeißfliegen denn
ein Recht darauf?
Man sollte den
Wirtschaftsverbänden erwidern, wenn einige von ihnen in der
Existenz bedroht sind, wenn man es ihnen verwehrt, den Bürgern
auf die Pelle zu rücken, dann haben diese innerhalb einer Wirtschaft,
die für die Menschen da sein will, auch keine Existenzberechtigung.
Lassen wir diese doch sterben, neue Betriebe ohne die Notwendigkeit
zum Datenmissbrauch werden an ihre Stelle rücken. Und: Die
Verminderung von Werbemöglichkeiten bedeutet weniger Nachfrage
nach überflüssigen Produkten, weniger quantitatives Wirtschaftswachstum,
also weniger Erzeugung ökologischer Schadkosten und mehr Geld
in den Taschen der Durchschnittsbevölkerung, weniger Notwendigkeit
zur finanziellen Subventionierung Einkommensschwacher, usw.
Man sieht: der Gesamteffekt für die Gesellschaft wäre
auf jeden Fall ein positiver. Deshalb: nur zu Herr Glos, bleiben
Sie hart gegenüber den Geschäftemachern.
03.09.08
Große Aufregung
besteht derzeit wegen der Schüsse deutscher Soldaten auf
Zivilisten in Afghanistan und dem Tod von drei Frauen und Kinder.
Einer der Männer soll wegen Totschlags angeklagt werden. Leider
bleibt nach der Meldung der Eindruck hängen, getötete
Zivilisten wären die Ausnahme.
Gestern, kurz
vor 20 Uhr hörte ich bei der Autofahrt im Radio auf SWR 1 ein
Interview mit einem Mann, der vor Jahren als Sanitäter in Afghanistan
war und jetzt eine sehr erfolgreiche Hilfsorganisation dort aufgebaut
hat.
Er äußerte schwere Kritik am gesamten militärischen
Vorgehen in diesem Land. Niemals könne mit Waffengewalt
dort irgend ein Problem gelöst werden, im Gegenteil. Die Soldaten
dort verschlimmerten jede Situation und trieben die Menschen in
die Arme der radikalislamischen Taliban.
Permanent bekäme er während seiner Arbeit viel zu viele
Ermordungen von Frauen und Kindern mit. Allein in der letzten Woche
habe er persönlich die Leichen von mindestens 60 Zivilisten
gesehen. Jede Woche kämen landesweit Hunderte um, getötet
von ausländischem aber auch afghanischen Militär.
Auf die Frage,
was er in Afghanistan denn anders machen würde, antwortete
der Mann, statt mit der Regierung müsse man mit Stammesfürsten
und Bürgermeistern in der Region verhandeln. Ohne Ausnahme
sei er damit immer sehr erfolgreich gefahren. Selbst in gefährlichen
Regionen wäre die verständnisvolle Kommunikation mit den
unmittelbar Betroffenen der Schlüssel dafür, erfolgreich
helfen zu können.
Ein anderer Bericht
spiegelte die Kritik einer Filmemacherin wieder, die sich von den
direkt betroffenen Menschen die Problematik mit dem Militär
schildern ließ. Durch die Bank beklagt man die immensen noch
zunehmenden Kolateralschäden unter der Zivilbevölkerung,
die die Militärs mit ihrer Strategie in Kauf nähmen. Es
würden nicht nur keine Fortschritte gemacht, es würden
sogar eben durch diese blinde Gewalt immer mehr Leute dazu gebracht,
selbst Terror verüben zu wollen, sich also den Taliban anzuschließen.
Die Taliban böten den Leuten wirkliche Hilfe bei alltäglichen
Problemen an, anders als die Militäreinheiten.
Für mich
ist es unerträglich, dass deutsche Soldaten dieses Terrornetzwerk
aus ausländischen Militärstreitkräften und unterworfenen
afghanischen Soldaten mit am Leben halten, selbst wenn sie am wahllosen
Töten weniger oft teilnehmen als amerikanische Soldaten.
Es wird höchste Zeit, dass der berühmt gewordene Ausspruch
von Peter Struck von damals, als er Verteidigungsminister war,
"die deutsche Freiheit würde auch am Hindukusch verteidigt"
werden, als Fehleinschätzung zurückgenommen
wird.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus:
Am Hindikusch zertrampelt Deutschland seine Freiheit unter Soldatenstiefeln.
Unser Land stützt einen Staatsterrorismus als kurzsichtige
Antwort auf einen islamistischen Terrorismus, und dieser Staatsterrorismus
der amerikanischen Allianz ist mittlerweile zur tragenden Instanz
für diejenige Bewegung geworden, die er ursprünglich bekämpfen
wollte.
Deutsche Berufssoldaten mit Frauen und Kindern sollten den Einsatz
verweigern, auch wenn sie daraus Nachteile bekommen. Sie haben sich
dann schlicht und ergreifend in der Berufswahl geirrt.
Deutsche Politiker sollten sich nicht vorschreiben lassen, auf welche
Weise man den Menschen in Afghanistan wirklich helfen kann und sich
nur noch an entsprechenden Hilfsorganisationen orientieren.
Und der Bundeswehrverband, der sich darüber beschwert,
anlässlich der Beerdigung eines Bundeswehrsoldaten solle die
Formulierung nicht lauten, er sei "in Afghanistan getötet"
worden, sondern man müsse betonen, er sei "für die
Bundesrepublik Deutschland gefallen", soll seine dumme
Fresse halten. - (Man verzeihe mir meine Aufgebrachtheit.)
02.09.08
Die EU ist mit
sich zufrieden, hat sie doch, wie sie meint, einen gemeinsamen Kompromiss
zur Russland-Georgien-Krise gefunden. Dieser sieht zwar ziemlich
banal aus, - man will zunächst nicht mit Russland reden -,
aber was will ein Konglomerat aus Staaten, die wirtschaftlich von
Russland abhängig sind, denn anderes tun, als schmollen.
Kanzlerin Merkel
beweist einmal mehr, dass sie das Zeug zur objektiven Diplomatie
nicht besitzt. Sie setzt einfach darauf, im EU-Gemeinsamgeplänkel
fällt ihr Opportunismus und ihre Nähe zu US-amerikanischen
Interessen nicht so sehr auf.
Interessanter sind hier schon die jüngsten Äußerungen
von Altkanzler Schröder. In einer Rede verteidigte er Russland,
dieses habe zunehmend das Gefühl, eingekreist werden zu sollen.
Große Fehler der EU seien hier die Anerkennung des Kosovo
als eigener Staat und die Stationierung von amerikanischen Raketen
in Polen.
Die Position,
welche den Europäischen Staaten als eigene und wirklich objektive
Haltung gut zu Gesicht stünde, liegt eigentlich auf der Hand.
Einerseits müssten sie die vielen offenen und verdeckten Einmischungen
der USA unterbinden oder sich zumindest öffentlich gegen sie
verwahren. Länder wie Georgien werden nicht nur durch russische
Militärinterventionen von einer eigenständigen Entwicklung
abgehalten, sondern gerade auch durch subtile innenpolitische und
wirtschaftliche Beeinflussungen der USA.
Andererseits müsste die EU auch angesichts der russischen Gewalttaten
gegen andere Nachbarregionen, - Länder die nicht für den
Energiedurchfluss wichtig sind, wie Tschetschenien -, wie auch angesichts
innerer Gewalt gegen Oppositionelle, Demokraten und Minderheiten,
sehr viel entschiedener Position beziehen.
Die EU wird durch
Beibehaltung der gegenwärtigen Scheinaußenpolitik wohl
bald die Form eines gebrauchten Stücks Seife annehmen, geformt
durch das ständige pflichtbewusste Kriechen einmal in den großen
Hintern im Westen und einmal in jenen im Osten.
Das Fazit ist
immer wieder dasselbe, und jede dumpfbackige Äußerung
von Frau Merkel, von Herrn Sarkotzy, Herrn Barroso und anderen Wichtigtuern
Europas nötigt dazu es abermals zu ziehen: Die EU täte,
langfristig betrachtet, gut daran, sich sowohl vom Absatz von Produkten
in die USA, wie auch vom Import von Energieträgern aus Russland
zunehmend unabhängig zu machen.
Sie täte gut daran, endlich eine eigenständige, eine auf
die europäischen Eigenarten zugeschnittene nachhaltige und
unabhängig machende Wirtschaftsweise zu entwickeln und diese
trotz und gerade auch wegen der außereuropäischen Zustände
umzusetzen.
01.09.08
Zwei Ereignisse
kommen zusammen:
Erstens ein Naturereignis:
Offenbar steht den USA ein zweiter Katrina-Sturm bevor. Der Hurrikan
"Gustav" wandert auf die nordamerikanische Küste
zu.
Zwar ist man besser vorbereitet, - heute morgen waren die meisten
Stadtteile von New-Orleans schon menschenleer mit Ausnahme der Sicherheitskräfte
-, es werden aber große Schäden befürchtet.
Zweitens ein Vortrag
eines amerikanischen Mahners:
Morgen Abend findet in der Vertretung des Landes Bremen in Berlin
auf Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung und des Bremer Umweltsenators
Reinhard Loske eine Veranstaltung mit dem Präsidenten des Earth
Policy Institute in den USA, Lester R. Brown, statt.
Brown hat Probleme wie Armut, Ernährungssicherheit, Klimawandel,
Wasserknappheit und Umweltstress untersucht und schlägt Modelle
für deren Lösung vor. Er sieht die Welt am Kipp-Punkt,
jedoch auch Potenziale für eine bessere Zukunft, wie in allen
großen Menschheitskrisen.
Wäre es nicht
so weit, von hier nach Berlin, würde ich morgen Abend den 2.
September um 19:30 Uhr im Publikum sitzen. Die Veranstaltung mit
anschließender Diskussion ist bis 21:30 Uhr anberaumt.
In der Ankündigung heißt es: "Historiker werden
vielleicht einmal den Hurrikan "Katrina" zum Anfang vom
Ende für die fossile Ökonomie erklären. Seit der
Naturkatastrophe im Herbst 2005 kippt die öffentliche Meinung
in den USA. Der Klimawandel wird endlich auch dort als Realität
akzeptiert. Der vierte Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel
on Climate Change (IPCC) konnte im Frühjahr 2007 diese Erkenntnis
verdichten und die Dramatik der Lage deutlich machen. Dies erscheint
uns Anlass genug, die ökologische Herausforderung als gesellschaftspolitische
Frage zu begründen und neu zu diskutieren."
Ist es nicht merkwürdig,
dass anlässlich des Vortrags das Phänomen "Katrina"
zum zweiten Mal wütet?