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Textarchiv

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-- Annäherung an die fehlende Opposition (Jan 2018)
-- Appell aus der Zukunft (November 2017)

Texte 2011 bis 2017, waren auch im "Hunsrückspiegel" abgedruckt und regional erschienen. Hier als Jahrgänge zusammengefasst.

-- Jahrgang 2016/2017
-- Jahrgang 2015/2016
-- Jahrgang 2014/2015
-- Jahrgang 2013/2014
-- Jahrgang 2012/2013
-- Jahrgang 2011/2012

Ältere Texte

-- Prognos-Studie zu den Kosten eines atomaren Supergaus (2008/1992)
-- Zum Begriff Lobbyismus (2008)
-- Zum Begriff Zukunftsforschung (2008)
-- Zum Klimabericht 2007 (2007)
-- Zum G8-Gipfel 2007 (2007)
-- Studie zu extern.Kosten (2004)
-- Verfassungswidrigkeit der Ökonomie (2005)
-- Aufruf 2013 - Aufruf zum Ungehorsam (2013)
-- Aktion 2010 - Versuch der Vernetzung (2010)
-- Zu sogenannten Energiesparlampen (2008)
-- Abitur-Rede 2007 (2007)
-- Völkerdom-Projekt (2007/1998)
-- Klagen gegen Müllgebühren (1998 bis 2016)
-- Blogkommentare 2008 (Ein Jahr lang täglich Kommentare und Berichte)
-- Texte 2009 bis 2011
-- Kommentarsammlung 2005

 


Annäherung an die fehlende Opposition
(von Carl Christian Rheinländer sen.)

Die Zerstörungsdynamik der globalen Wirtschaftsordnung nimmt in jeder Hinsicht immer bedrohlichere Züge an. Die Politik stellt sich ausschließlich in den Dienst der Profiteure, betreibt systematische Verharmlosung und Relativierung der dramatischen Auswirkungen und spielt auf Zeit. Eine ernst zu nehmende Opposition, die das Ruder herum reißen könnte, ist nicht in Sicht. Das gemeine Volk mästet sich am Konsum und lässt sich der letzten Reste seines Verstandes berauben. Die rechte Pseudo-Opposition will lediglich Symptome kurieren und zerschlägt dafür Freiheit und Menschlichkeit. Die Bastionen links sind von der Realität überfordert und verharren in kurzsichtigen und altbackenen Rezepten. Da gilt es zu sammeln, was sonst noch zu finden ist.


Professor Rainer Mausfeld verdeutlicht in seinen Vorträgen (-1-, -2-, -3-, -4-, u. A.) anschaulich, was auch vielen Menschen in Deutschland, vor allem nach aufmerksamer Betrachtung über Jahrzehnte, als die einzige logische Erklärung für das destruktive und hartnäckig unabänderliche Weltgeschehen in Frage kommt:
Die herrschende Doktrin lautet: Es darf sich nichts Wesentliches ändern.

Den Menschen ist die Rolle von tauben Konsumenten im goldenen Käfig zugedacht. Sie leben nicht ihr möglichst bestes Leben in weitestgehender Freiheit. Als Rädchen in einer großen Profit-Maschine sind sie lediglich dazu berechtigt, einen von oben bestimmten Werdegang am Laufen zu halten.
"Oben", das ist eine sehr kleine und mehr oder weniger sichtbare Gruppe global agierender Oligarchen, ein regelrechter "Apparat" aus subtil verflochtenen Großunternehmen und deren NGOs zur Öffentlichkeitspflege, der sich teilweise schon seit Anbeginn kapitalistischer Wirtschaftsstrukturen herausgebildet und perfektioniert hat. Dessen Einfluss und Gestaltungsfähigkeit ist mittlerweile weit größer ist, als der von Nationalstaaten. Der "Werdegang" dient ausschließlich zur Sicherung ihrer errungenen Macht und zur Mehrung des Reichtums der Angehörigen dieses Syndikats.

Das hat unendlich viele Konsequenzen für die übrigen 99,9..% der Erdbewohner. Deren Freiheiten werden einerseits dort großzügig gewährt, wo es dem Apparat nicht schadet und wo es ihm nützt. In den westlichen Staaten betrifft dies vor allem die Möglichkeiten zu konsumieren, seine Meinung zu sagen, sich kulturell, religiös und politisch zu betätigen, freie Wahlen abzuhalten, sofern dies die bestehende Wirtschaftsordnung nicht ändert und in einem vorgegebenen Rahmen geschieht, und auch die Möglichkeit, durch Nutzung gegebener wirtschaftlicher und finanzieller Spielräume reich zu werden. Ja jede/r kann sich sogar ohne weiteres in Gruppen gegen die Symptome der allgemeinen Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen organisieren und von der Regierung Maßnahmen fordern und andere Dinge. Zusammengenommen wird dieses Paket an Bewegungsmöglichkeiten mit dem Begriff der "freiheitlich demokratischen Grundordnung" überschrieben.

Andere Freiheiten sind beschränkt. Die minimalen Grundvoraussetzungen, um ein Leben ohne Konsum, mit selbstbestimmter Eigenarbeit und in individueller Bescheidenheit führen zu können, sind kostenpflichtig. Somit unterliegt jeder dem Zwang zur Erwerbsarbeit nach vorgegebenen Mustern, oder er wird zum abhängigen und gläsernen Bittsteller im sogenannten sozialen Netz. Man darf seine eigene körperliche und geistige Schaffenskraft auf dem Markt nicht anbieten, ohne dabei Abgaben an den Staat und somit mittelbar an den Apparat zahlen zu müssen.
Darüber hinaus wird die Nutzung dieser individuellen Fähigkeiten zum Lebensunterhalt auch noch von anderen Regelwerken stark normiert, eingeschränkt und untersagt. Letztendlich lassen sich die meisten von ihnen als subjektive Steuerungs- und Bewahrungsmechanismen zu Gunsten des herrschenden Wirtschaftssystems und seiner bestehenden Strukturen identifizieren. Auch deshalb ist ein fairer Wettbewerb zwischen menschlicher und technischer Arbeitskraft im herrschenden Wirtschaftssystem von vornherein ausgeschlossen.

Ebenso gibt es keinen gleichrangigen Bestand, oder besser gesagt Wettbewerb verschiedener Geld-, genauer gesagt Vergütungssysteme nebeneinander. Eine Dienstleistungswährung als Schwundgeld mit eingebautem Verfall, die an jeden Bürger regelmäßig und bedingungslos ausgezahlt werden könnte, ist verboten. Mit ihr kann kein Reichtum angehäuft werden, und sie könnte den global üblichen Profitwährungen und damit der Machtposition des Apparats gefährlich werden.
Auch wird Eigentum nicht nach oben begrenzt. Dies führt wegen der Endlichkeit aller Ressourcen zwangsläufig zur Armut der Schwachen, wie zum Missbrauch sämtlicher Ressourcen.
Weitere Beschränkungen könnten noch aufgezählt werden.

Das Hauptproblem dabei ist, dass die meisten nicht existierenden Freiheiten auch nicht als eine theoretische Alternative im Bewusstsein der Durchschnittsbürger vorliegen oder dorthin gelangen können und somit auch nicht von ihnen eingefordert werden. Die gewöhnlichen Medien, ob Leitmedien und Regionalpresse oder öffentlich-rechtliche Sender, enthalten sich in seltsamem Gleichklang solcher Themen. Falls sie darüber berichten, dann meist nicht ohne gewisse Bedenklichkeiten mit zu transportieren oder die Autoren, bzw. die Projekte in einer gerade noch wahrnehmbaren Dosis an Vorbehalten zu beschädigen. Damit funktionieren sie quasi als Kontaktorgan des Apparats zur Bevölkerung ... (Weiterlesen)