Andere
Initiativen
NGOs
werfen das öffentliche Augenmerk auf soziale, ökologische
oder menschenrechtliche Probleme und führen verschiedenste
Aktionen durch, um zu helfen, zu retten oder auf die
Notwendigkeit einer Umsteuerung hinzuweisen:
Sie
sammeln Unterschriften gegen große Bauprojekte,
für besseren Naturschutz, gegen die Verklappung
von Müll. Sie propagieren einen besseren Arten-
und Biotopschutz, eine ökologisch verträglichere
Verkehrspolitik, einen Verbraucherschutz, der auch dieses
Wort verdient, eine gerechte weltweite Finanzpolitik,
effektiven Minderheitenschutz und Schutz ärmerer
Länder vor politischer und wirtschaftlicher Ausbeutung,
eine menschengerechte Ernährung, die Bevorzugung
regenerativer Energiequellen, neue Strategien gegen
den Klimawandel und vieles Andere mehr.
Sie appellieren an Politiker und sonstige Entscheidungsträger,
warnen vor Einschränkungen unserer demokratischen
Freiheit, vor Korruption und Sozialabbau, blockieren
Verkehrswege, besetzen Schornsteine, pflanzen Bäume,
schützen Bäche, kümmern sich um Obdachlose,
um gemobbte ältere Bürger und andere sozial
benachteiligte, um vernachlässigte Kinder und bedrohte
Gemeinschaftseinrichtungen, usw., usw. -
In
einem Artikel im "Spiegel" 30/2007 "Die
Weltsanierer" äußerten sich mehrere
International einflussreiche Persönlichkeiten zur
Frage, was für eine bessere Zukunft nötig
wäre.
-- Robert Watson, Direktor der Umweltabteilung der World
Bank: Auch wenn nützlich sei, was Bäume schütze
und Häuser umrüste, sei das große Ganze,
unser Planet, damit dann doch nicht zu retten. Alles
hinge mit allem zusammen. Jedes der vielen Probleme
lasse sich mit Stiftungen und Bewegungen natürlich
einzeln angehen, aber wirklich beseitigen lasse sich
keines davon für sich allein. Das eigentliche
Problem unserer Zeit sei, dass es den großen Rahmen
für das Ganze nicht gebe. Ob Konzerte gegen
den Klimawandel, Stiftungen von Milliardären, Initiativen
und sonstige begrenzte Ideen, alles sei letztendlich
doch Spielerei, Gehabe, eine Mode oder eine Laune. Ohne
ein "globales, langfristiges, stabiles Regelwerk"
mit klaren Zielen werde niemals die Massenbewegung entstehen,
die entstehen müsste.
-- Muhammad Yunus aus Bangladesch, Friedensnobelpreisträger
und Ökonom, "Bankier der Armen" und Erfinder
der Mikrokredite vermisst gegenüber dem
herrschenden Theorem des Kapitalismus eine neue Ethik,
eine Weltmoral. Der Kapitalismus sei falsch, weil
er den Unternehmer ausschließlich als "money
maker" definiert, statt ihn als Menschen zu begreifen,
als soziales Wesen, angefüllt mit Idealen, mit
Träumen, mit Spiritualität. Er habe viele
Unternehmer kennen gelernt, die nach Wegen suchen, Gutes
zu tun, nicht als Wohltäter, sondern sie wollen
grundsätzlich neue Wege gehen, um das Richtige
zu machen."Sie haben nur leider keine Ideen,"
sagt Yunus.
-- Joseph Stiglitz, Wirtschaftsnobelpreisträger,
scharfer Kritiker der US-Regierung und Professor an
der Columbia Universität New York fordert Gerechtigkeit
im internationalen Handel, einen internationalen Gerichtshof
und Zölle gegen Waren aus den USA. Diese seien
unter Ausstoß besonders vieler Treibhausgase hergestellt.
Alle Emissionsverursacher müssten die Kosten
für die von ihnen angerichteten Umweltschäden
tragen. Stiglitz, der weiß wie die Weltwirtschaft
funktioniert sagt, jeder denke an seinen Vorteil und
"es ist deshalb sehr viel sinnvoller, Unerwünschtes
wie Umweltverschmutzung zu besteuern als Erwünschtes
wie Ersparnisse oder Arbeit."
-- Pascal Lamy, Generaldirektor der Welthandelsorganisation
WTO, sagt, die Zivilgesellschaft habe zwar bei vielen
Themen eingegriffen, Entwicklung, Tierwelt, Umwelt,
aber all die NGOs arbeiten thematisch fixiert, es
gebe noch keine weltweite NGO, die alle Themen im Zusammenhang
im Blick hätte. Damit wiederhole auch das System
der Nichtregierungsorganisationen nur, was ihm die Regierungen
vormachen: Jeder steht und spricht und handelt für
sich.
Lassen
sich diese Einzelgeflechte vielleicht zu einem Netz
zusammenfügen? Lassen sie sich unter der Idee eines
nachhaltigen Wirtschaftssystems vereinen, damit alle
FÜR etwas und für das gleiche Ziel kämpfen
können?